Liebe Ahauserinnen und Ahauser!

Seit 1984 engagiere ich mich für unsere Stadt in der Unabhängigen Wählergruppe Ahaus, seit 1985 habe ich in verschiedenen Ausschüssen der Stadt Ahaus mitgewirkt, 1989 wurde ich jüngstes Mitglied des Rates der Stadt Ahaus, als Vorsitzender der UWG und in zwei Legislaturperioden als Vorsitzender der UWG-Fraktion konnte ich die politischen Entwicklungen an entscheidender Stelle mitgestalten, seit 2009 habe ich als Vorsitzender des Ausschusses für Soziales und Arbeit, Familien und Senioren die Themen gestalten können, die mir persönlich, aber auch der UWG in Ahaus, wichtige Anliegen waren. 2004 und 2009 bin ich als Kandidat für das Bürgermeisteramt in Ahaus angetreten, doch war die Zeit in Ahaus noch nicht reif für einen unabhängigen Bürgermeister in Ahaus.

Nach 31 Jahren im Rat der Stadt Ahaus werde ich bei den Kommunalwahlen am 13.09.2020 nicht wieder für ein politisches Amt antreten. Ich freue mich darauf, dass junge Menschen mit kreativen Ideen zukünftig meinen Platz in den Gremien besetzen, dass ein Generationswechsel gelingt, dass ich guten Gewissens gehen kann, bevor manche Menschen meinen, dass ich besser gehen könnte.

Mit Wahlergebnissen von über 30 % habe ich spüren können, dass ich mit meiner Überzeugung und Haltung nicht völlig falsch gelegen habe. Sicher war ich für die Ahauser Politik nicht immer bequem, doch habe ich häufig gespürt, dass auch und gerade eine unbequeme Haltung häufig auf viel Wertschätzung gestoßen ist.

Dieter Homann

In der Ahauser Politik ist in den letzten Jahren vieles geschehen: waren drei Fraktionen im Stadtrat, als ich erstmals gewählt wurde, sind es nun sechs Fraktionen. Und gerade deswegen wusste und weiß ich meine Unabhängigkeit in der UWG besonders zu schätzen: Waren mir die Ahauser Grünen anfangs grundsätzlich eher sympathisch, so macht es mich sehr traurig, dass diese sich nicht wirklich den grünen Themen gewidmet haben, sondern eher Paragraphen lesen wollten und wirkliche Ahauser Themen, eigentlich grüne Themen, wie das Endlos-Atommüll-Lager eher vernachlässigt haben. Bei der Sozialdemokratie habe ich häufig soziale Themen vermisst, Kirchturmsdenken wie bei lokalen Wählergruppen war nie mein Ding, wieso eine Verhinderungspolitik liberal sein soll, wollte sich mir nie erschließen.

Und dann war da noch die CDU – bei meinem Einzug in den Rat im Jahr 1989 gab es noch klare „Feindbilder“, gerade in Sachen Atommülldeponie Ahaus und Filz in der Stadtverwaltung – doch im Laufe der Jahre gab es immer wieder politische Themen, bei denen ich der CDU guten Gewissens zustimmen konnte, auch wenn ich dafür nicht immer in den eigenen Reihen Zustimmung bekommen habe.

Doch auch wenn die Ahauser CDU auch heute immer wieder mit guten Ideen versucht, die Bühne der Ahauser Politik zu erobern, so ist es für mich unbegreiflich, wieso sie es nach fünf Jahren noch immer nicht begriffen hat, dass die Ahauser Bürgerschaft eine unabhängige Bürgermeisterin gewählt und gewollt hat … und offensichtlich auch für die Zukunft will. „Wahlen ändern nichts, sonst wären sie verboten!“ – dieses Zitat wird Kurt Tucholsky zugeschrieben. Doch musste ich heute aus der Presse erfahren, dass die Wahlen der UWG-Kandidaten etwas verändert haben, bevor die Kommunalwahlen im Herbst etwas verändern können. Ich finde es unglücklich, aus der Presse zu erfahren, dass unser UWG-Fraktionsmitglied Andreas Beckers nach der Aufstellung der UWG-Kandidaten „die Brocken“ schmeißt, weil der erhaltene Listenplatz nicht der gewünschte Listenplatz ist. Wenn die Gründe auch darin liegen sollen, dass es in der UWG eine Verschiebung hin zu einem besonderen Schwerpunkt auf die Sozialpolitik gegeben haben soll, wie aus der Presse zu erfahren, so kann ich das nicht erkennen: Der Einsatz für die Menschen, auch und gerade für die Menschen, für die eine gute Sozialpolitik aus unterschiedlichen Gründen notwendig ist, war und ist wichtiges Anliegen der UWG seit ihrer Gründung im Jahr 1979. Und so geht mein Blick zurück nicht im Zorn, sondern mit großer Dankbarkeit an die Ahauserinnen und Ahauser und an meine Freundinnen und Freunde in der UWG, die mir immer wieder großes Vertrauen geschenkt haben, die mir immer wieder die Möglichkeit gegeben haben, die Entwicklung von Ahaus mitzugestalten.

Karola Voß macht mit ihrem Team mit Hans-Georg Althoff, Werner Leuker und Thomas Hammwöhner einen sehr guten Job für Ahaus – wir können froh sein, dass wir dieses Team an der Spitze unserer Verwaltung haben. Natürlich wird es manche Dinge geben, die besser laufen könnten, wie es im Leben aber immer und überall und bei uns allen so ist. Aber ich bin sehr überzeugt davon, dass Karola und ihr Team nicht nur in guten Zeiten, sondern auch in dieser Corona-Krisenzeiten sehr gut leiten, Mut und Zuversicht verbreiten, aber auch in sympathischer Weise an die gebotene Vorsicht erinnern.

Für die Zukunft wünsche ich mir, dass Ahaus bunt bleibt, dass es im Stadtrat bunt bleibt, dass uns die „Alternative“ einer siebenten Partei im Stadtrat erspart bleibt. Ich wünsche mir, dass es wieder mehr gelingt, gemeinsam konstruktiv um gute Lösungen zu ringen, ich wünsche mir, dass Ahaus und die Ahauserinnen und Ahauser und nicht persönliche Empfindlichkeiten und Motive in den Mittelpunkt des Handelns und Entscheidens gestellt werden.

Ich bedanke mich bei allen Wegbegleiterinnen und Wegbegleitern durch eine lange politische Zeit, ich bedanke mich für viele Erfahrungen, die ich machen durfte, für manche Auseinandersetzung, für viele gemeinsame gute Lösungen!

Auch wenn ich natürlich bis zur Kommunalwahl am 13. September 2020 Mitglied des Rates sein werde, wünsche ich schon an dieser Stelle den neuen Kräften im Ahauser Rat viel Mut und Energie, kreative Ideen für ein buntes Ahaus und immer auch wieder die Kraft, auch einmal gegen den Strom zu schwimmen!

 

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